
Antonio Hamidi, Geschäftsführer und Restaurantleiter des Café Einstein; © ivanashoots
Café Einstein
Inflation, Arbeitskräftemangel und Energiekrise – doch der Gast bleibt König
Die Preise in der Gastronomiebranche steigen weiter, ein spontanes Mittagessen im Lokal um die Ecke ist für viele Menschen aus Kostengründen zur Ausnahme geworden. Während man vor einigen Monaten noch von der „Schnitzel-Inflation“ gesprochen hat, betrifft die Teuerung inzwischen längst die gesamte Speise- und Getränkekarte. Parallel zu den steigenden Kosten ist die Branche weiterhin vom Arbeitskräftemangel geplagt, wodurch auch die Qualität des Services leidet. Wie gehen Gastronomen mit den anhaltenden Herausforderungen um, und worauf muss in Zukunft vielleicht verzichtet werden? Antonio Hamidi, Geschäftsführer und Restaurantleiter des Café Einstein, teilt seine Erfahrungen.
In den letzten acht Jahren sind die Preise in der Gastronomie um rund 30 Prozent gestiegen*, vor allem durch Energiekrise und Inflation können das viele Konsumenten nicht mehr mittragen. Der steigende Wareneinsatz zwingt Gastronomen dazu, die Preise hochzukurbeln und gewisse Speisen von der Speisekarte nehmen, da das Preis-Leistungsverhältnis für Gäste nicht mehr tragbar ist. „Es ist enorm wichtig, sich zu überlegen, wie man dem steigenden Preisdruck entkommen kann. Wir haben uns dazu entschieden, Speisen von der Karte zu nehmen, die im Einkauf in keinem Verhältnis zum Verkauf mehr stehen. Wir mussten uns beispielsweise von unserem Einstein-Steak trennen, da wir zu qualitativ schlechterem Fleisch wechseln müssten, um die Preise zu halten“, so Antonio Hamidi, Restaurantleiter und Geschäftsführer des Café Einstein. Am Ende läge es bei den Gastronomen selbst, Lösungen zu finden und vernünftige Preise zu gestalten. Mit allen Mitteln gelte es den Anschein einer willkürlichen Anpassung in Form einer drastischen Preiskorrektur nach oben zu vermeiden, die vielerorts bereits für Unmut bei den Gästen sorge.
„Die Rechnung, bitte“
Der Moment der Wahrheit kommt spätestens beim Begleichen der Rechnung. Während ein teures Krügerl Bier vor zwei Jahren 4,70 Euro gekostet hat, zahlt man in vielen Betrieben jetzt schon zwischen fünf und sechs Euro dafür. Nach der Brauunion erhöhen nun auch zahlreiche kleinere Brauereibetriebe ihre Preise. Vor allem die Gasthäuser, in denen viel Bier konsumiert wird, sind davon betroffen – so auch das Café Einstein. „Unsere Gäste waren und sind unser Kapital. Wir sind sehr darauf bedacht, wirklich nur die aller notwendigsten Kosten an unsere Besucher weiterzugeben“, so der erfahrene Gastronom Hamidi. Welche Komponenten die Preisgestaltung prägen, sei von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich. Mieten, Energie- und Personalkosten würden bei der Aufregung über die Endverbraucherpreise häufig nicht miteinberechnet werden.
Tradition ist krisenfester
Das Café Einstein wurde in den 1960er Jahren von Josef Gross gegründet und 2015 von der Gastrofamilie Danesh übernommen. In der Wiener Gastronomieszene ist es gut etabliert. Das Lokal zwischen Rathaus und Wiener Hauptuniversität lockt trotz gestiegener Preisen immer noch zahlreiche Gäste an. Hauptspeise, Getränk, Café und Nachspeise bekommt man dort um rund 25 Euro, auch das Mittagsmenü für 9,90 Euro ist auf der Karte geblieben. Mit seinen 20 Mitarbeiter:innen scheint der 300 Quadratmeter große Betrieb den Krisen trotz aller Herausforderungen standzuhalten. Österreichische Küche wie Fiakergulasch oder Kasnockerln, aber auch internationale Speisen, wie die Fingerfood-Platte oder Burger stillen den Hunger der Gäste. Das rustikale Interior und die Dekoration, die an Albert Einstein erinnern, führen seit über 60 Jahren die Gäste in das Lokal. Für alle Bierliebhaber gibt es ein besonderes Gadget, einen eigenen Kühlschrank für Bierkrüge. Durch die Lage am Rathausplatz, mitten im Zentrum Wiens, ist das Café Einstein mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar, und eher untypisch für den ersten Bezirk, gibt es genügend Parkflächen.
* Verbraucherpreisindex (VPI/HVPI) – STATISTIK AUSTRIA – Die Informationsmanager
Über das Café Einstein und die Danesh-Gruppe
Das 2015 übernommene Lokal „Café Einstein“ im Herzen von Wien steht für traditionelle Wiener Küche und Wohlfühl- Ambiente. Das Lokal bietet 250 Sitzplätze im Innenraum und 120 Sitzplätze im Gastgarten. Das Restaurant ist im klassischen Wiener Wirtshausstil eingerichtet und liebevoll mit Bildern von Albert Einstein dekoriert. Das Familienunternehmen der Danesh-Geschwister ist seit gut 20 Jahren ein fixer Bestandteil der Wiener Gastronomieszene. Neben dem „Café Einstein“ gehören auch die drei Lokale „Bettelstudent“, „Taco Tante“ und „PAUL und ANNA“ in der Johannesgasse, das Gasthaus „Bieriger“ in 1150 Wien , die beiden Italiener „Lil´Italy“ und „Lil´Italy in 1150 Wien“ und die beiden Steakhäuser „Flatschers Restaurant& Bar“ sowie „Benjamin Flatschers Burgeria“ im siebten Wiener Gemeindebezirk zum Gastro-Portfolio des Familienunternehmens.
Cafe Einstein
Rathausplatz 4, A-1010 Wien
MO-DO: 11:00 bis 24:00 Uhr
FR& SA: 11:00 bis 20:00 Uhr
SO: 11:00 bis 24:00 Uhr
Reservierungen unter albert@einstein.at
Telefon: + 43 1 4052626
www.einstein.at